„In Ordnung. Kommen wir nun zum schwierigeren Teil. Was geht in deinem Kopf vor? Und was an der Stelle, wo deine Gefühle sitzen, so du welche hast?“
Ihr Sarkasmus ärgert ihn. „Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, Mylady – aber ich betrachte mich als ganzen Menschen, nicht als ein Sammelsurium aus einzelnen Bestandteilen, die man getrennt voneinander betrachten kann.“
Weiterlesen
Der letzte Sonntag ist zu lange her, um anderes sein zu können als eine nebulöse Erinnerung, kaum mehr richtig wahr.
In einer Welt voller Fußangeln und Fallen zur zweiten Natur gewordene Vorsicht warnt ihn vor zu hohen Erwartungen an den Freitagabend, Trotz lässt ihn in der Mittagspause einen Blumenladen aufsuchen. Einen, bei dem er sich vorher telefonisch erkundigt hat, ob sie anbieten, was er sucht.
Weiterlesen
Er hatte einen Vorsatz; entstanden in dieser unruhigen ersten Nacht nach seinem ersten Besuch in einem Dominastudio. Er würde versuchen, bis zum nächsten Freitag keusch zu bleiben – für sie.
Doch dieser Entschluss hält nicht lange; schon am Montagnachmittag nach der Arbeit, nach einem verwirrend emotionsreichen ersten Arbeitstag nach seinem Besuch bei ihr, an dem gleichwohl nichts geschehen ist, rein äußerlich, kommt er ins Schwanken, als sein Blick auf das SM Magazin fällt.
Weiterlesen
In einer Mischung aus Hochgefühl und Verwirrung macht er sich auf den Heimweg. Was hat sie gemeint damit, er soll sich keine Gedanken machen? Worüber soll er nicht nachgrübeln? Darüber, was dieser Besuch für ihn bedeutet, ob er richtig oder falsch war? Oder meint sie sich selbst?
Vielleicht täuscht ihn die noch anhaltende Wirkung der letzten zwei Stunden, aber in Bezug auf seine eigene Person ist er beinahe versucht zu sagen, natürlich ist alles in Ordnung. Er spürt nichts von dem, was er befürchtet hat; keine Scham, keine Gewissensbisse, keinen Ekel vor sich selbst oder dem Erlebnis, und nicht einmal das leiseste Bedürfnis nach einer glasklar-kalten Analyse.
Weiterlesen
Er hat kaum die Tür geöffnet, da taucht sie auch schon auf dem Flur auf. „Noch einen Kaffee, Simon? Oder ein Glas Wein?“ „Ich – ich dachte …“, stottert er, hält ihr dann rasch die Scheine hin, will das Peinliche hinter sich haben. Lächelnd nimmt sie sie, steckt sie achtlos in eine Tasche.
„Bitte, nehmen Sie es nicht als Geld“, sagt er impulsiv. „Es ist nur derzeit noch die einzige Art, auf die ich etwas ausdrücken kann, wozu mir nicht einmal geeignete Worte einfallen.“
Weiterlesen
„Ich denke, fünf festere Schläge sind als Strafe genug – was meinst du?“,
Er nickt, dann wird ihm bewusst, sie kann es nicht sehen. „Jawohl, Mylady“, sagt er. Seine Stimme klingt seltsam.
Fünf – die hält er in jedem Fall durch, und zwar ganz ohne einen Laut, da ist er sich sicher. Es wäre doch gelacht, wenn nicht.
Schon der erste Hieb belehrt ihn eines Besseren.
Weiterlesen
Seite 5 von 9 « Erste«...34567...»Letzte »