Zorn und Tränen
Er stützt mich, führt mich wieder hinaus, zu den anderen, hinein in das Stimmengewirr, in das Klatschen, das aufbrandet, stärker wird, wieder verstummt. Ich bin noch nicht genug anwesend, mich an meiner Nacktheit zu stören, die nun alle sehen können.
Noch ist es nicht zu Ende.
Aufnahme in den SM-Zirkel
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht unbedingt Lust, essen zu gehen, aber wenn meine Mutter mir schon einen ganzen Tag Arbeit schenkt, kann ich kaum darauf bestehen, abends dann meine Ruhe zu haben und das womöglich noch mit ihren Kochkünsten.
Es ist schon beinahe sieben, als ich zu den beiden stoße, die in der Küche in trauter Eintracht zusammensitzen. Meine Angst, dass sie sich Mondheim vornimmt und ihn nach Strich und Faden ausfragt respektive ihm die Meinung geigt, war wohl unbegründet.
Umzug
Heute möchte ich gar nicht aufstehen, sondern einfach unter der Decke bleiben, nichts zu tun haben mit den kistenmäßigen Umwälzungen, die mir bevorstehen. Mit der Überbeanspruchung sämtlicher Muskeln, Sehnen und Gelenke, die mir als Ergebnis des Tages bevorsteht. Und dabei ist es erst Morgen. Nicht einmal richtig Morgen; nachtschlafende Zeit wäre die bessere Bezeichnung.
Aber da ist ja noch etwas anderes. Meine Raubkatze wird heute aus dem engen Käfig dieser Miniwohnung befreit; wir werden endlich Platz haben. Wie soll ich mich darauf nicht freuen? Also raus aus den Federn, Ärmel hochkrempeln und los!
Trennungskomplikationen
Sämtliche Instinkte gehen auf Abwehr und halten die Atomraketen abschussbereit.
„Ich muss mit Ihnen reden,“ verkündet sie knapp. Weshalb meine Gegenwart wohl auf einmal für so viele etwas so Begehrenswertes ist?
Und was antworte ich jetzt? Ich wüsste nicht, was wir beide zu reden hätten? Aber selbstverständlich doch, Frau Mondheim – wann und wo kann ich Ihnen zur Verfügung stehen?
Ein Angebot aus Bayern
Statt ihn lange mit „was ist denn los“ und „erzähl mal“ zu überfallen – ich weiß, wie sehr ich selbst das hasse, wenn mich etwas bedrückt, das ich noch nicht vollständig durchschaut habe, und mich dann jemand noch zu einer exakten Chronik drängt – umarme ich Mondheim einfach.
Und wie gut, dass ich nicht gefragt habe, die Antwort erschließt sich mir schon bald von selbst, wenn auch nur im Überblick und nicht in den Details. Wer sonst sollte sich bemüht haben, einen solchen Gefühlscocktail herbeizuschütteln, wenn nicht Silvia Mondheim.
Wohnungssuche und Umzug
Der Montag Morgen kommt mir so vor, als hätte ich überhaupt kein Wochenende gehabt – nun, viel Ruhe war ja auch nicht -, aber meine Energie scheint endlos.
Die Wohnung, die wir um sieben besichtigen – kleines Haus wäre die bessere Bezeichnung dafür – erringt weder Daniels, noch meine Zustimmung.