Anprobe und Stiefelkuss
Das erste Problem war natürlich, dass ich meinen Jeans und mit dem Sweatshirt – als ich angerufen hatte, hatte man mir erklärt, ich solle einfach so kommen, wie ich Lust hätte – kaum einem Sklaven gegenübertreten konnte.
In einem Domina Studio noch mehr als bei einer privaten Sklavenerziehung hängt der Respekt, den ein Sklave einer dominanten Frau entgegenbringt, nicht zuletzt auch von ihrer Kleidung ab.
Nicht dass so ein Domina Outfit nun alles wäre; aber es macht doch einen ganz entscheidenden Teil aus.
Natürlich, rein theoretisch sollte ein Sklave mir gehorchen, ob ich ihm nun in Leder gegenüber trete oder in einem Jogginganzug. Zumindest in der Theorie; und zumindest bei einer privaten Session.
Das war mir aber schon klar, im SM Studio würde das anders sein. Und zwar nicht nur dann, wenn der Sklave einen bestimmten Fetisch hatte und ihn die Domina im Fetisch Outfit noch ganz besonders reizte, sondern generell.
Hier konnte ich keine Sklavenerziehung in Jeans machen; hier mussten es schon Leder, Lack und Latex sein.
Das war mir schon klar, bevor Cathy es mir erklärte. Sie zog mich in einen kleinen Raum, der offensichtlich das Umkleidezimmer der dominanten und devoten Damen war, so richtig mit Spinden, Spiegeln und einer Wand als Kleiderschrank.
Anscheinend trugen die Damen nicht ihre private Domina Kleidung, sondern ihre Outfits wurden hier gelagert, wie so eine Art Berufskleidung.
Ich bin zwar recht groß, aber zum Glück auch einigermaßen schlank. So war schnell ein Minikleid aus Lack gefunden. Aufgrund meiner Größe war es wirklich gefährlich kurz, reichte mir gerade bis auf die Oberschenkel.
Aber das spielte ja keine Rolle; und weil es schulterfrei und ärmellos war, fiel es ansonsten überhaupt nicht auf, dass es eigentlich für eine wesentlich kleinere Domina gedacht gewesen war.
Nur mit den Schuhen wurde es schwierig; deshalb beschlossen wir am Ende, dass ich meine flachen, halb hohen Stiefeletten einfach anlassen würde. Auch wenn du nun nicht so ganz domina-haft waren.
Dann frisierte mir Cathy sogar noch die Haare, steckte sie mir hoch, was richtig schön aussah. Es betonte meine Dominanz noch; und innerlich beschloss ich bei mir, in Zukunft die Haare öfter mal hochzustecken.
Als ich mich anschließend im Spiegel betrachtete, war ich wirklich beeindruckt. Zumindest äußerlich konnte das keiner sehen, dass ich so etwas, also die professionelle Domina Erziehung, noch nie gemacht hatte.
Es konnte losgehen; und über der positiven Aufregung des Umziehens hatte ich die negative Aufregung, meine Angst vor der neuen Aufgabe, dann auch total vergessen. Die kam erst wieder, als wir auf dem Weg in einen anderen Raum waren, wo dann der Sklave bereits wartete.
Da kam die Angst dann voll zurück. Ich war so aufgeregt, dass ich zitterte. Aber Cathy und sogar der Sklave selbst halfen mir darüber hinweg.
Auf ein Kopfnicken von Cathy begab sich der zu diesem Zeitpunkt noch vollständig angezogene Sklave, der bei unserem Eintreten auf dem Boden gekniet hatte, auf alle Viere und robbte zuerst zu Cathy.
Hingebungsvoll küsste und leckte er ihr die schicken High Heels, bis sie ihm mit einer Hand in seinen Haaren Einhalt gebot und mit dem Finger auf mich wies. Sie sagte dabei kein Wort, aber er verstand ersichtlich auch ohne verbale Anweisung.
Er kam sofort herüber gekrabbelt und wiederholte dasselbe bei meinen nicht ganz so hochhackigen Stiefeletten. Es war ein seltsames Gefühl; auf Fußverehrung und Stiefel küssen und lecken hatte ich bisher keinen so großen Wert gelegt.
Es war aber ein zwar merkwürdiges, aber auch prickelndes Gefühl, dass mir da ein Mann die Schuhe küsste. Es gab mir ein Gefühl von Macht – und das genießt natürlich jede Domina, dieses Gefühl von Macht.
Dann geleitete Cathy mich zu einem – sehr bequemen – Stuhl, der mitten im Zimmer stand, und befahl dem Sklaven barsch, sich auszuziehen und sich danach zu meinen Füßen wieder einzufinden.
Ich war ja echt gespannt, was sie nun vorhatte!
Wir plauderten ein bisschen, während der Sklave, von dem ich keinen Namen wusste und nichts, sich nebenan duschte. Ich konnte das Wasser rauschen hören. Na, dann war er wenigstens garantiert sauber. Das würde es einfacher machen, ihn notfalls auch anzufassen, falls nötig.
Cathy erzählte mir ein bisschen von ihm und von seinen Vorlieben. Wobei sie nicht vergaß hinzuzufügen, dass ich mich, auch wenn ich Rücksicht auf solche Vorlieben nahm, auf keinen Fall zur Dienerin meiner Sklaven machen lassen durfte.
Das gefiel mir, dass sie es so sah.
Ja, und dann kam der Sklave aus dem Bad zurück, vollkommen nackt, mit noch nassen Haaren, frisch geduscht.