Es wird schmerzhaft

4. September 2009

So langsam wurde ich wirklich nervös.
Sheila musste wissen, wie gespannt ich darauf war, mehr über die Vergangenheit der beiden zu erfahren. Dennoch ließ sie sich Zeit. Das musste Phils Unsicherheit und seine Angst vor dem Kommenden schüren, aber es schürte ganz gewiss auch meine immer stärker werdende Ungeduld.
Okay, eine Domina muss sich beherrschen können – aber eine Domina kann nun einmal auch höchst neugierig sein!

Wobei ich an dieser Stelle noch einmal abgelenkt wurde und schmunzeln musste. Ihr kennt ja sicher die Unterscheidung zwischen Dommse und Domina. Eine Dommse ist eine private Domina, die die Sklavenerziehung lediglich aus Spaß an der Freude betreibt, eine Domina ist eine Professionelle, die damit auch Geld verdienen will.
Irgendwie war ich ja jetzt auf einmal beides geworden …
Aber zurück zu Sheila, einer echten professionellen Domina, und dazu, wie sie mich zappeln ließ.
Sie nahm sich nun von den Spielsachen, die sie aus unserem Vorrat mitgebracht hatte, ein paar Klammern heraus.
Nachdem sie Phil einmal sehr schnell und sehr grob zwischen die Beine gefasst hatte – er reagierte darauf mit einem Stöhnen, und ich wusste nicht so genau, war es ein erregtes Stöhnen oder ein angstvolles, auch wenn mich das wirklich brennend interessiert hätte, was von beidem es nun war – beugte sie sich etwas herab und setzte die Klammern an seinem Hodensack an.
Damit nicht genug, nahm sie sich jetzt auch noch zwei Gewichte und befestigte sie an den Klammern.
Es waren zum Glück, das konnte ich erkennen, die 200 Gramm Gewichte und nicht die 500 Gramm Gewichte. Aber wer schon einmal zweimal 200 Gramm an seinen Eiern baumeln gehabt hat, der wird wissen, dass die Elastizität der Haut dabei schon ziemlich in Anspruch genommen wird.
Und Phil hatte mir schon mehrfach sehr glaubhaft versichert, das tue echt gemein weh, diese insgesamt 400 Gramm.
Probeweise ließ sie nun ihre Reitgerte wieder ein bisschen tanzen. Das Ergebnis war vorhersehbar – die Gewichte gerieten sofort ins Schwingen, denn unbeweglich konnte Phil mit seinem mittlerweile sehr roten Hintern ihre außerordentlich kräftigen Hiebe nicht mehr hinnehmen.
Wieder kam ein Stöhnen; diesmal war ich mir allerdings ziemlich sicher, dass es im Schmerz begründet lag.
Darauf konnte er nun wirklich kaum noch mit Erregung reagieren, auf diese Folter, die Sheila ihm zugedacht hatte. Er war in einer extrem unbequemen Haltung überkreuz so gefesselt, dass er sich kaum noch bewegen konnte, sein Hintern musste gewaltig brennen, und nun brannte er noch mehr.
Vor allem aber sind die Gewichte schon an sich eine Qual. Und wenn sie in Bewegung geraten, dann tut es wirklich teuflisch weh, könnte ich mir vorstellen. Ich bedauerte Phil sogar ein bisschen.
Zu gerne hätte ich ja nun Sheila weiter befragt. Nachdem sie gesagt hatte, dass sie seinen Heiratsantrag angenommen hatte, wollte ich wissen warum. Das versteht sich ja wohl von selbst.
Und dazu konnte mir nun Phil gar nichts sagen – diese Auskunft musste mir schon Sheila selbst geben.
So langsam war ich auf beide ziemlich sauer. Phil hatte mich belogen. Oder vielmehr, er hatte mir, was seine Vergangenheit betraf, sehr selektiv einige außerordentlich wichtige Dinge verschwiegen, von denen man eigentlich hätte erwarten sollen, dass er sie mir ungefragt offen legt.
Und Sheila spielte nicht nur mit einem Sklaven Katz und Maus, den ich ihr für exakt diesen Zweck überlassen hatte, sondern sie tat es auch mit mir. Das ging mir langsam mächtig auf die Nerven.
Konnte sie nicht endlich damit aufhören, Phil zu foltern, und mir Rede und Antwort stehen? Nein, offensichtlich nicht. Sie ließ weiter die Reitgerte auf seinen Hintern fallen, sie versetzte weiterhin die Gewichte an den Klammern in Schwingungen, und sie schwieg weiterhin hartnäckig.
Endlich reichte es mir. „Okay, ihr beiden wart also verheiratet“, sprach ich die offensichtliche Schlussfolgerung der Informationen aus, die ich nun mittlerweile hinsichtlich der Vergangenheit besaß.
Sheila lachte nur, verpasste Phil noch zwei sehr kräftige Hiebe, die sein Stöhnen tiefer und lauter werden ließen.
„Nein, wir waren nicht verheiratet“, erklärte sie lässig.
So langsam verstand ich gar nichts mehr. Phil hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, sie hatte ihn angenommen, und trotzdem waren die beiden nicht miteinander verheiratet gewesen? Da war also wohl offensichtlich etwas dazwischen gekommen, denn anders ließ sich das ja nicht erklären. Nur was war ihnen denn jetzt dazwischen gekommen? Konnte mir das jetzt nicht endlich mal jemand erzählen?
„Phil wird dir jetzt berichten, was passiert ist, nachdem wir beide beschlossen hatten, uns zusammenzutun“, bemerkte Sheila, und brachte während des kurzen Satzes zwei weitere Hiebe unter.
„Ich – ich habe mich in eine andere verliebt!“, ächzte Phil.
Ich war so neugierig, dass ich ihn nicht einmal mehr bedauern konnte, obwohl ich es seinem Gesicht jetzt sehr deutlich ansehen konnte, er näherte sich mit raschen Schritten der Grenze dessen, was er verkraften konnte.
Du lieber Himmel, das wurde ja echt immer interessanter! Das hätte ich gar nicht gedacht, dass Phil so ein wankelmütiger Mensch ist. Oder war? Jedenfalls hatte er Sheila wohl erst heiraten wollen – und dann auf einmal nicht mehr. Kein Wunder, dass sie so wütend auf ihn war!
Aber so ganz überzeugte mich diese Geschichte noch nicht. Gut, man kann sich verlieben. Da kann man dann auch noch so sehr in festen Händen sein – gegen das Verlieben ist nun einmal kein Kraut gewachsen.
Wenn es aber passiert, während man sozusagen verlobt ist, engaged to be married, dann ist die viel entscheidendere Frage, was man denn daraus macht, dass man sich in eine andere oder in einen anderen verliebt hat. Man muss das zwar geschehen lassen, weil man es nicht verhindern kann.
Aber niemand sagt, dass man diesen Gefühlen nun auch zwingend folgen muss. Es ist ebenso gut möglich, sie einfach sozusagen in den Schrank zu packen und nichts daraus folgen zu lassen.
Mit anderen Worten, die Verlobte trotzdem zu heiraten. Falls die einen unter diesen Umständen noch haben will.
„In wen hast du dich verliebt?“, wollte Sheila nun von Phil wissen. „In – in Ihre Sklavin!“, japste er.
Heureka – da hatten wir ja wirklich den Stoff für einen echten Kitschroman zusammen! Da waren also nicht nur zwei Leute beteiligt, nicht nur Phil und Sheila, sondern es gab noch eine Nummer 3, eine Sklavin.
Das wäre ja was für einen flotten Dreier gewesen; aber den hatte es nun ganz gewiss nicht gegeben.
Eher war Sheila tierisch eifersüchtig gewesen und hatte Phil deswegen einfach in die Wüste geschickt. Wie konnte er es auch wagen, sich einfach in ihre Sklavin zu verlieben, womöglich gar etwas mit der anzufangen, wo er doch mit ihr verlobt war …
Das war ja nun wieder einmal typisch Domina – sie selbst nahm sich das Recht heraus, neben ihrem Verlobten als Sklaven auch noch eine Sklavin halten zu dürfen. Und wenn ihr Sklave sich dann in genau die verliebte, dann war der Teufel los. Ja, für Dominas gelten halt ganz andere Regeln als für Sklaven …
Das muss man sich als Sklave einfach merken. Wer Gerechtigkeit will, sollte um eine Sklavenerziehung einen weiten Bogen machen, denn dabei geht es nicht gerecht zu, sondern nach dem Willen der Domina.
Was auch einmal eine ziemlich massive Ungerechtigkeit bedeuten kann; darüber sollte ein Sklave sich klar sein.


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