Gehorsamkeitsübungen

3. Februar 2011

Allzu lange sollten mein Kuss und meine erste Umarmung nicht anhalten; das war mir klar. James war nicht nur für Sex hier; das Treffen jetzt war nicht nur ein simpler Seitensprung. Hätte ich das zugelassen, hätte James bestimmt sofort wieder den Macho herausgekehrt. Ich wollte etwas anderes, und ich wollte mehr als das.
Dass er dieses Treffen trotz dieser Vorbedingung möglich gemacht hatte, bewies mir, dass er dazu auch bereit war.

Ich trat einen Schritt zurück. Dann schlug ich meinen langen Ledermantel vorne auseinander, streifte ihn über die Schultern und ließ ihn einfach zu Boden fallen, wo er mit einem satten, leicht dumpfen Plumps landete; einem Geräusch, wie es nur Leder verursachen kann.
James‘ Mund öffnete sich, doch er sagte nichts. Er starrte mich nur an wie eine Erscheinung. „Nimm den Mantel und häng ihn auf!“, sagte ich. Noch recht milde, aber doch schon mit einem scharfen Unterton. Es war ein Befehl, keine Bitte.
Unser Spiel hatte begonnen, und dies war eine erste Gehorsamkeitsübung für James. Da er mit Sicherheit, so schloss ich wenigstens aus seinem altmodisch-kavaliermäßigen Verhalten, das er generell Frauen gegenüber zeigte, als Gentleman erzogen worden war, würde sie ihm nicht sehr schwer fallen – dass man den Mantel der Dame nimmt und aufhängt, ist für einen Gentleman selbstverständlich.
Als er ihn aufgehoben und in der kleinen Garderobe im Hotelzimmer auf einen Bügel gehängt hatte und zurückkam, hätte ich ihm eigentlich sagen müssen, er solle sich ausziehen. Aber dass die Domina einem Sklaven sagt „zieh dich aus!“, das ist ein solches Klischee, dass ich regelmäßig davor zurückschrecke.
Zumindest privat; im SM Studio fällt dieser Satz natürlich öfter mal.
James schwitzte; Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn.  Das war mir ein willkommener Anlass für einen etwas anders gearteten Befehl. „Geh duschen“, sagte ich, und packte ein kleines bisschen Verachtung in meine Anweisung. Ich war mir sicher, dass James sich schämte, dass er so schwitzte. Das mit dem Duschen war immerhin nicht der Standardspruch; aber nackt würde er anschließend ebenso sein.
Wobei ich mir manchmal auch im Domina Studio die Freiheit herausnehme, einen Sklaven erst duschen zu schicken. Nicht alle Sklaven achten da so auf Körperpflege, wie sich eine Studio Domina das wünschen sollte, die einen Sklaven zwar nicht zwingend anfassen und sich erst recht nicht von ihm berühren oder gar ficken lassen muss, seinen Körpergeruch dann aber doch eine Weile ertragen muss.
Das mit dem Duschen hatte aber noch einen anderen Grund. Ich hatte beschlossen, mir selbst den Vorteil zu verschaffen, James‘ Anblick schon einmal in aller Ruhe genießen zu können, während er mit anderen Dingen beschäftigt war, mich also umgekehrt nicht beobachten konnte. Das würde mir einen großen Vorteil verschaffen.
Und auf diesem Territorium war ich genaugenommen als Domina ebenso Anfänger wie James als Sklave, denn was das Physische betraf, wusste ich von ihm so gut wie nichts. Außer dass er seine Nacktheit sehr elegant hinter schicken Stoffen versteckte … Geschmack hat er, das hab ich vielleicht schon mal erwähnt.
Also begleitete ich ihn ins Bad, wo er seine Kleidung ablegte. Bisher hatte ich ihn ja immer nur in seinen teuren Anzügen gesehen. Sie schienen zu ihm zu gehören wie eine zweite Haut. Nun würde ich ihn das erste Mal nackt sehen.
James ist schlank, man kann ihn auch dünn nennen. An Muskeln ist bei ihm nicht viel zu erkennen.  Obwohl ich ihm durchaus eine gewisse Zähigkeit zutraute, wenn auch nicht unbedingt überragende Kraft. Auch seine Körperbehaarung ist sehr schwach ausgeprägt. Er hat auf der Brust weniger Haare als so manche Frau …
Seine Haut ist ganz hell; passend zu seinen hellen, fast farblosen blonden Haaren. Es ist erstaunlich, was das manchmal für einen Unterschied macht, einen Menschen nackt zu sehen. Bei James war es so, als habe er mit seiner Kleidung zusammen auch gleich seine arrogante Schutzschicht abgelegt, die sonst dafür sorgte, dass nichts an ihn herankam.
Schwach und verletzlich wirkte er auf einmal. Schwach, verletzlich und ohne weiteres erreichbar; nicht mehr so höflich-abweisend, wie ich ihn kennengelernt hatte. Nicht mehr hinter harten Schichten verborgen.
Erregt war er bereits; mit großem Interesse beobachtete ich es, wie er sich seinen Schwanz wusch. Der erstaunlich groß war. Nicht dass es mir jetzt auf die Schwanzgröße ankommt bei einem Mann; zu groß finde ich da eher unangenehm.
Und das hat, für diejenigen unter den Lesern, die das noch nicht wissen, auch einen ganz einfachen physischen Grund. Die Vagina hat ja nun einmal nur eine bestimmte Länge. Wenn der Schwanz diese Länge überschreitet, und ab einer gewissen Größe ist das nahezu unausweichlich, dann stößt die Spitze immer am Muttermund an; und das ist nicht geil, sondern unangenehm. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt.
Aber Ausführungen über solche klinischen Details sind natürlich auch nicht gerade erotisch. Belassen wir es einfach bei dem alten Spruch – beim Schwanz kommt es nicht auf die Größe an, sondern darauf, wie der Träger damit umgehen kann.


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