Im Dominastudio Teil 13

1. Juli 2011

Er hatte einen Vorsatz; entstanden in dieser unruhigen ersten Nacht nach seinem ersten Besuch in einem Dominastudio. Er würde versuchen, bis zum nächsten Freitag keusch zu bleiben – für sie.
Doch dieser Entschluss hält nicht lange; schon am Montagnachmittag nach der Arbeit, nach einem verwirrend emotionsreichen ersten Arbeitstag nach seinem Besuch bei ihr, an dem gleichwohl nichts geschehen ist, rein äußerlich, kommt er ins Schwanken, als sein Blick auf das SM Magazin fällt.

Umgehend verwirft er die Überlegung, bis Freitag enthaltsam zu bleiben; er ist kein Titan, und allein schon ihr Versprechen, irgendwann die abschließende Entspannung mitzugestalten, löst ein Zucken aus, das er, seine Vernunft sagt es ihm, nicht lange ignorieren kann.
Schließlich nimmt er sich vor, Montag und Dienstag sich das Wichsen zu erlauben, und am Mittwoch den Durchhalteversuch zu starten.
Er fühlt sich trotz dieser klaren und akzeptablen Entscheidung wie beobachtet, als er sich zurücklehnt, den Kopf gegen die Rückseite des Sofas, die Beine lang ausgestreckt, die Hose öffnet, zu reiben beginnt, zu streicheln – ständig mit einem Bild vor Augen, er selbst am Andreaskreuz -, schließlich ein Bein hochstellt, es sachte hin und her bewegt, mit ein paar raschen Bewegungen alles beendet, in einem Orgasmus, der den Saft ins Taschentuch spritzt, ohne mehr zu sein als eine Augenblickserleichterung.
Eine Gier beherrscht ihn, die sich durch diesen Automatismus nicht mehr stillen lässt.
Eine Erkenntnis, die sich ihm am nächsten Tag bestätigt. An dem er sich nach der Selbstbefriedigung eine knappe halbe Stunde durch Hanteltraining, ein paar Übungen, die er noch aus einem Fitnesskurs vor zwei Jahren kennt, in Schweiß versetzt, sich nach der Anstrengung und dem Duschen viel besser fühlt als nach dem Wichsen, und doch noch immer schmerzlich etwas vermisst.
Am Mittwoch lenkt eine Krise bei der Arbeit ihn ab, hält ihn lange im Büro, und lässt danach eine ruhe- und genussvolle Entspannung nur umso begehrlicher erscheinen.
Er schwankt, ob er sich an den selbstgesetzten Vorsatz halten soll. Einfacher wäre es, hätte sie ihm Vorgaben gemacht. Ein vages schlechtes Gewissen, den Tag über so selten und nur unterschwellig an sie gedacht zu haben, zementiert einerseits seine Entschlossenheit, macht andererseits die völlige Entfernung von ihr denkbarer.
Irgendwann an diesem Abend geht ihm auf, was mit ihm geschehen ist. Er benimmt sich nicht wie ein Mann, der gewisse körperliche Genüsse braucht oder zumindest neugierig darauf ist. Obwohl er mit genau dieser Vorstellung in die ganze Geschichte hineingestolpert ist.
Es ist am Sonntag, eigentlich schon am Freitag, etwas geschehen. Sie hat ihm nicht nur gezeigt, wie das ist, einen brennenden Hintern zu haben; nein, sie hat, gleich bei der ersten Begegnung, begonnen, sich in sein Leben einzumischen. Nicht ohne Absicht, und nicht gegen seinen Willen.
Sie hat Wert darauf gelegt, zu ihm vorzudringen, und nicht nur zu seinem Arsch und seinem Schwanz. Und genau das ist ihr gelungen.
Sein Verstand kann nicht umhin zu betonen, allein Erfahrung und ein wenig Menschenkenntnis haben sie geleitet; sie hat nicht ihn als individuelle Person gesehen, sondern als einen in gewissen Ausprägungen relativ typischen Vertreter seines Geschlechts.
Seines Geschlechts; und genauer des beschwanzten mittleren Managements mit seiner Erfolgsabhängigkeit, dem finanziellen Auskommen als Ausrede und Schutzschicht, und den geheimen Wünschen, für die selten Zeit, noch seltener Raum ist, und die doch nicht verschwinden, gerade deshalb nur umso mehr Macht gewinnen. Die Gruppe der Anerkannten, die für die Anerkennung oft genug mit einer Kluft zwischen dem inneren Kern und dem äußeren Anschein bezahlt, der bestimmt wird von eigenen ebenso wie von fremden Ansprüchen. Die Männer, die Emotionen und Rücksichtnahme für überflüssig, allenfalls aber eine Sache des Privatlebens halten. Die Leistungsroboter einer scheinbaren Leistungsgesellschaft, die durch nichts anderes auffallen dürfen als besonders gute Bilanzen, aufstrebende Umsatzzahlen und absinkende Personalkosten.
Unbeeindruckt davon argumentiert seine Intuition, dass zumindest die Szene nachher doch eine persönliche Bindung geschaffen hat, und sei sie noch so dünn, problembehaftet und von ihr ungewollt. Sie hat sich vorher bemüht, seine Schwächen, seinen Trotz, seine Rebellion, seine Unsicherheit zu erfassen und ebenso unerbittlich wie einfühlsam zu überwinden, und in dieser Situation hat dann er versucht, ihr eine Unterstützung zu geben, die die Klippe des offenen Konflikts vermied.
Das tun so wenige Menschen füreinander; allein das macht es zu etwas Besonderem. Mag er auch zehnmal für sie nur ein Kunde sein; er ist einer von denen, die etwas gesehen haben, was nicht in das Studio passt, in dem sie das Sagen hat.
Wie sehr er es verinnerlicht hat, an Ungeklärtes mit Analytik heranzugehen, statt es einfach einmal zu erfühlen. Selbst seine Emotionen presst er in Flowcharts und Diagramme.
Diese jähe Erkenntnis verunsichert ihn weiter.
Mit einem neuen Sportprogramm versucht er, für einen klaren und befriedigenden physischen Ausgleich zu seiner Verwirrung zu sorgen, und spürt dabei doch wieder und wieder den Stich der Erinnerung an Alexanders arrogante Grobheit, gestattet sich endlich, in der ächzenden Überanstrengung seiner Muskeln, die dadurch der Einfachheit den Sieg gewähren, weil keine Energie mehr da ist für Komplizierteres, das primitiv-animalische Gefühl der Wut auf diesen Mann.
Nachbeben der Krise vom Mittwoch machen den Donnerstag zu einem nicht weniger hektischen Tag, der dabei nicht einmal den Triumph mit sich bringt, etwas erreicht zu haben, denn erreicht wurde ja eigentlich alles schon am Tag zuvor, und niemand würdigt Aufräumarbeiten.
Abends überredet ihn sein lange vernachlässigter Freund zu einem Familienabend. Seit einem halben Jahr haben seine Freundin und er Nachwuchs; einer der Gründe für die Vernachlässigung, denn in Gegenwart eines anscheinend ständig schreienden Bündels ist keine Unterhaltung mehr möglich. Er kann den Reiz der Tatsache, sich fortgepflanzt zu haben, nicht verstehen, hat jede Verbindung zur Freundin des Freundes verloren, Martina, die kein anderes Thema mehr kennt als den Sohn, steht dem Stolz des Freundes distanziert gegenüber, und mag noch weniger die ebenfalls davon bestimmten Klagen, welche Veränderung im Leben ein Kind bedeutet.
Pflichtgemäß bringt er zwei Stunden hinter sich, hält ungelenk ein paar Minuten den Säugling, sieht beschämt weg, als Martina ihn vor seinen Augen stillt. Er verzichtet auf das Bier, das Hannes trinkt, sein Freund, um nachher noch Sport machen zu können.
Freude lauert im Hintergrund, als kenne er ein Geheimnis; morgen ist Freitag.
Mit Leichtigkeit verzichtet er auch an diesem Abend auf das Schlafmittel der Selbstbefriedigung.

Im Domina Studio Teil 13
Er hatte einen Vorsatz; entstanden in dieser unruhigen ersten Nacht nach seinem ersten Besuch in einem Dominastudio. Er würde versuchen, bis zum nächsten Freitag keusch zu bleiben – für sie.Doch dieser Entschluss hält nicht lange; schon am Montagnachmittag nach der Arbeit, nach einem verwirrend emotionsreichen ersten Arbeitstag nach seinem Besuch bei ihr, an dem gleichwohl nichts geschehen ist, rein äußerlich, kommt er ins Schwanken, als sein Blick auf das SM Magazin fällt.Umgehend verwirft er die Überlegung, bis Freitag enthaltsam zu bleiben; er ist kein Titan, und allein schon ihr Versprechen, irgendwann die abschließende Entspannung mitzugestalten, löst ein Zucken aus, das er, seine Vernunft sagt es ihm, nicht lange ignorieren kann.Schließlich nimmt er sich vor, Montag und Dienstag sich das Wichsen zu erlauben, und am Mittwoch den Durchhalteversuch zu starten.Er fühlt sich trotz dieser klaren und akzeptablen Entscheidung wie beobachtet, als er sich zurücklehnt, den Kopf gegen die Rückseite des Sofas, die Beine lang ausgestreckt, die Hose öffnet, zu reiben beginnt, zu streicheln – ständig mit einem Bild vor Augen, er selbst am Andreaskreuz -, schließlich ein Bein hochstellt, es sachte hin und her bewegt, mit ein paar raschen Bewegungen alles beendet, in einem Orgasmus, der den Saft ins Taschentuch spritzt, ohne mehr zu sein als eine Augenblickserleichterung.Eine Gier beherrscht ihn, die sich durch diesen Automatismus nicht mehr stillen lässt.Eine Erkenntnis, die sich ihm am nächsten Tag bestätigt. An dem er sich nach der Selbstbefriedigung eine knappe halbe Stunde durch Hanteltraining, ein paar Übungen, die er noch aus einem Fitnesskurs vor zwei Jahren kennt, in Schweiß versetzt, sich nach der Anstrengung und dem Duschen viel besser fühlt als nach dem Wichsen, und doch noch immer schmerzlich etwas vermisst.Am Mittwoch lenkt eine Krise bei der Arbeit ihn ab, hält ihn lange im Büro, und lässt danach eine ruhe- und genussvolle Entspannung nur umso begehrlicher erscheinen. Er schwankt, ob er sich an den selbstgesetzten Vorsatz halten soll. Einfacher wäre es, hätte sie ihm Vorgaben gemacht. Ein vages schlechtes Gewissen, den Tag über so selten und nur unterschwellig an sie gedacht zu haben, zementiert einerseits seine Entschlossenheit, macht andererseits die völlige Entfernung von ihr denkbarer.Irgendwann an diesem Abend geht ihm auf, was mit ihm geschehen ist. Er benimmt sich nicht wie ein Mann, der gewisse körperliche Genüsse braucht oder zumindest neugierig darauf ist. Obwohl er mit genau dieser Vorstellung in die ganze Geschichte hineingestolpert ist.Es ist am Sonntag, eigentlich schon am Freitag, etwas geschehen. Sie hat ihm nicht nur gezeigt, wie das ist, einen brennenden Hintern zu haben; nein, sie hat, gleich bei der ersten Begegnung, begonnen, sich in sein Leben einzumischen. Nicht ohne Absicht, und nicht gegen seinen Willen.Sie hat Wert darauf gelegt, zu ihm vorzudringen, und nicht nur zu seinem Arsch und seinem Schwanz. Und genau das ist ihr gelungen.Sein Verstand kann nicht umhin zu betonen, allein Erfahrung und ein wenig Menschenkenntnis haben sie geleitet; sie hat nicht ihn als individuelle Person gesehen, sondern als einen in gewissen Ausprägungen relativ typischen Vertreter seines Geschlechts.Seines Geschlechts; und genauer des beschwanzten mittleren Managements mit seiner Erfolgsabhängigkeit, dem finanziellen Auskommen als Ausrede und Schutzschicht, und den geheimen Wünschen, für die selten Zeit, noch seltener Raum ist, und die doch nicht verschwinden, gerade deshalb nur umso mehr Macht gewinnen. Die Gruppe der Anerkannten, die für die Anerkennung oft genug mit einer Kluft zwischen dem inneren Kern und dem äußeren Anschein bezahlt, der bestimmt wird von eigenen ebenso wie von fremden Ansprüchen. Die Männer, die Emotionen und Rücksichtnahme für überflüssig, allenfalls aber eine Sache des Privatlebens halten. Die Leistungsroboter einer scheinbaren Leistungsgesellschaft, die durch nichts anderes auffallen dürfen als besonders gute Bilanzen, aufstrebende Umsatzzahlen und absinkende Personalkosten. Unbeeindruckt davon argumentiert seine Intuition, dass zumindest die Szene nachher doch eine persönliche Bindung geschaffen hat, und sei sie noch so dünn, problembehaftet und von ihr ungewollt. Sie hat sich vorher bemüht, seine Schwächen, seinen Trotz, seine Rebellion, seine Unsicherheit zu erfassen und ebenso unerbittlich wie einfühlsam zu überwinden, und in dieser Situation hat dann er versucht, ihr eine Unterstützung zu geben, die die Klippe des offenen Konflikts vermied.Das tun so wenige Menschen füreinander; allein das macht es zu etwas Besonderem. Mag er auch zehnmal für sie nur ein Kunde sein; er ist einer von denen, die etwas gesehen haben, was nicht in das Studio passt, in dem sie das Sagen hat.Wie sehr er es verinnerlicht hat, an Ungeklärtes mit Analytik heranzugehen, statt es einfach einmal zu erfühlen. Selbst seine Emotionen presst er in Flowcharts und Diagramme. Diese jähe Erkenntnis verunsichert ihn weiter.Mit einem neuen Sportprogramm versucht er, für einen klaren und befriedigenden physischen Ausgleich zu seiner Verwirrung zu sorgen, und spürt dabei doch wieder und wieder den Stich der Erinnerung an Alexanders arrogante Grobheit, gestattet sich endlich, in der ächzenden Überanstrengung seiner Muskeln, die dadurch der Einfachheit den Sieg gewähren, weil keine Energie mehr da ist für Komplizierteres, das primitiv-animalische Gefühl der Wut auf diesen Mann.Nachbeben der Krise vom Mittwoch machen den Donnerstag zu einem nicht weniger hektischen Tag, der dabei nicht einmal den Triumph mit sich bringt, etwas erreicht zu haben, denn erreicht wurde ja eigentlich alles schon am Tag zuvor, und niemand würdigt Aufräumarbeiten.Abends überredet ihn sein lange vernachlässigter Freund zu einem Familienabend. Seit einem halben Jahr haben seine Freundin und er Nachwuchs; einer der Gründe für die Vernachlässigung, denn in Gegenwart eines anscheinend ständig schreienden Bündels ist keine Unterhaltung mehr möglich. Er kann den Reiz der Tatsache, sich fortgepflanzt zu haben, nicht verstehen, hat jede Verbindung zur Freundin des Freundes verloren, Martina, die kein anderes Thema mehr kennt als den Sohn, steht dem Stolz des Freundes distanziert gegenüber, und mag noch weniger die ebenfalls davon bestimmten Klagen, welche Veränderung im Leben ein Kind bedeutet.Pflichtgemäß bringt er zwei Stunden hinter sich, hält ungelenk ein paar Minuten den Säugling, sieht beschämt weg, als Martina ihn vor seinen Augen stillt. Er verzichtet auf das Bier, das Hannes trinkt, sein Freund, um nachher noch Sport machen zu können.Freude lauert im Hintergrund, als kenne er ein Geheimnis; morgen ist Freitag.Mit Leichtigkeit verzichtet er auch an diesem Abend auf das Schlafmittel der Selbstbefriedigung.


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