Kisten und Zeitungen
So, die verschwundene Kiste ist auch wieder aufgetaucht, und ich habe mich in Phils Haus in London einigermaßen gut hereingefunden.
Zuerst habe ich ja Zustände gekriegt, denn es herrschte das absolute Chaos. Überall Zeitungen und Bücher, keine freie Oberfläche zu sehen, und in der Küche noch die Brotkrümel von vor vier Wochen.
Aber unter meiner Aufsicht hat Phil ganz schnell Ordnung geschaffen und dafür gesorgt, dass das Haus picobello sauber ist. Ich habe ihm auch ganz großzügig erlaubt, eine Putzhilfe zu nehmen, damit er nicht alles selbst sauber machen muss.
Bevor ich euch weiter erzähle, wie das mit dem ersten Treffen mit Phil war, will ich euch jetzt eine kleine Anekdote über das Saubermachen erzählen.
Übrigens keine Angst – da wird kein Englisch drin vorkommen. Solange wir erotische Rollenspiele spielen, also wenn ich als Domina so richtig in meinem Element bin, muss Phil Deutsch sprechen.
Schließlich soll er es ja nicht zu leicht haben als Sklave.
Es ging um das Schlafzimmer. Die anderen Zimmer in seinem großen, geräumigen Haus sahen zwar alle mindestens genauso schlimm aus wie das Schlafzimmer, aber da war die Aufräumaktion am Interessantesten. Denn hier sollte schließlich unser Andreaskreuz angebracht werden.
Nein, das habe ich nicht aus Deutschland mitgebracht; das wäre zu teuer geworden. Ich habe nur meine persönlichen Sachen und ein paar kleinere Möbel herüberbringen lassen. Die größeren Sachen habe ich an Freunde verschenkt, und meine SM Ausrüstung an eine dominante Kollegin in einem SM Studio.
Sagte ich bereits, dass Phil handwerklich sehr begabt ist? Er wollte uns selbst ein Andreaskreuz basteln, und da ist er gerade feste dabei.
Aber natürlich kann man so etwas nur in einem ordentlich aufgeräumten Schlafzimmer aufstellen, also musste er sich zuerst einmal als Hausmann betätigen. Etwas, das ihm gar nicht liegt, dem Zustand des Hauses nach zu urteilen …
Lasst mich einmal damit anfangen, in welchem Zustand sich das Schlafzimmer befand, als ich es das erste Mal betrat.
Der Raum wird beherrscht von einem riesigen Messingbett. Was in mir sofort dominante Fantasien über Fesselungen auf dem Bett geweckt hat. Doch das Bett war nicht gemacht, und die Bettwäsche selbst war vor lauter Zeitungen und Zeitschriften kaum zu sehen.
Insofern unterschied sich das Bett kaum vom Fußboden, wo ebenfalls alles durcheinander lag, alle möglicher Papierkram, und dazwischen noch ein paar Klamotten von Phil. Die eigentlich in einem wunderschönen, alten Kleiderschrank untergebracht gehörten, von dem Phil noch einen Zwilling im Keller stehen hatte, abgeschlagen, den er gleich am ersten Tag für meine Klamotten nach oben getragen und dort wieder aufgebaut hat, direkt neben dem anderen, neben seinem Schrank.
Was an der Stelle stand, auf die der Schrank kam, musste er auf meine Anweisung hin zunächst einmal einfach nur fortschieben. Das Aufräumen kam nachher.
Kaum stand der zweite Schrank, habe ich ihn ausgewaschen und dann meine Kleidung hineingeräumt. Auch Phil war während der Zeit sehr beschäftigt. Während er den Schrank aufgebaut hatte, hatte ich alles mit zwei Seilen genau ausgemessen, und als er fertig war, befestigte ich ausreichend lange Ketten mit Karabinerhaken am Messingbett und fixierte sie, ebenfalls mit Karabinerhaken, an stabilen Lederfesseln, die ich um seine Fußgelenke gelegt hatte.
Dass Phil dabei nackt war, muss ich sicher nicht extra erwähnen …
Der Schweiß lief ihm schon in Strömen über den gesamten Körper, denn er war ja tüchtig am Schaffen.
„Jetzt darfst du dich ein wenig ausruhen“, bemerkte ich und gab ihm einen liebevollen Klaps auf seinen nackten Po. „Du wirst jetzt erst einmal alle alten Zeitungen und Zeitschriften stapeln und bündeln.“ „Ja, Mistress“, erwiderte er demütig und machte sich gleich an die Arbeit.
Natürlich stellte er sehr schnell fest, dass die Ketten, deren Klirren angenehme Musik in meinen Ohren war, viel zu kurz waren, um auch wirklich alle Ecken des Zimmers zu erreichen.
Zumindest im Stehen …
Er vollbrachte wahre Kunststücke, indem er sich flach auf den Boden legte und überall nach dem herumliegenden Papier angelte. Ich hatte meinen Spaß daran, ihm zuzusehen.
Anschließend musste er die gesamte Bettwäsche vom Bett holen und auf die Erde legen, damit er zunächst die Matratze neu beziehen konnte. Und bei der Gelegenheit auch gleich das Messinggitter säubern.
Für letztere Aufgabe gab es allerdings eine kleine Erschwernis. Er bekam von mir ein kleines Läppchen und Messingpolitur sowie einen größeren weichen Lappen zum Nacharbeiten; und dann fesselte ich ihm seine rechte Hand geschickt so an das Schwanzgeschirr, das er ebenfalls trug, dass er nur seine linke fürs Polieren benutzen konnte.
Das Messing glänzt jetzt wirklich fantastisch; aber fragt mich nicht, mit wie viel Ächzen und Stöhnen er das erreicht hat!
Nachdem der sichtbare Teil des Bettes poliert war, musste er sich unter das Bett begeben, um dort auch die Messingfüße ordentlich blank zu machen.
Dabei geschah, was ich erwartet hatte – seine Hand unter seinem Schwanz sorgte für eine gewisse Reibung, und so konnte ich schon bald sehen, wie Phil weit öfter unter dem Bett herum rutschte, als es für die eigentliche Reinigung nötig gewesen wäre, und wie sein angestrengtes Seufzen bald ab und zu von einem ausgesprochen lustvollen Seufzer unterbrochen wurde.
Er nutzte die Gelegenheit zum unerlaubten Wichsen!
Damit hatte er natürlich eine Strafe verdient, und worin die bestand, davon berichte ich euch beim nächsten Mal. Bis dahin – au revoir!