Lektionen

26. November 2011

Übrigens, nicht dass ihr denkt, ich würde mich jetzt mit Andreas auf eine feste Beziehung einlassen. Erstens ist da ja noch Phil, und zweitens ist, in meinem langsam reifer werdenden Alter sicherlich normal, eine zunehmende Desillusionierung, was feste Beziehungen betrifft.

Sicher, wenn ich meine dominanten und sadistischen Gelüste ausleben will, dann brauche ich dazu einen devoten Partner. Aber es ist Unsinn, wenn man dabei dann immer gleich die große Liebe erwartet, so wie wir Frauen das gerne tun.

Solange es eigentlich mehr um die Befriedigung physischer und hormoneller Gelüste geht, mit ein bisschen prickelndem Flirt, sollte man auch nicht immer gleich denken, den Mann des Lebens gefunden zu haben.

Den gibt es nämlich sowieso nicht …

Und wer mich jetzt für eine Schlampe hält, weil ich so viele wechselnde Sadomaso Männerbeziehungen habe, dem kann ich nur sagen – erstens bin ich eine dominante Schlampe, da ist mir das erlaubt. Und zweitens ist einer dominanten Frau ja wohl erlaubt, was die Männer jahrhundertelang als Recht für sich in Anspruch genommen haben.

Obwohl es also eigentlich nur um Sex und Erotik geht, wenn auch in der speziellen Form der Sadomaso Erotik, erwarte ich als Domina natürlich ein paar Dinge im Verhalten, ohne die es einfach nicht geht.

Ein Sklave, so finde ich wenigstens, sollte nicht weniger Umgangsformen haben als andere, nicht devote Männer, sondern eher mehr. Theoretisch würden die meisten Subs mir da auch zustimmen, nur mit der praktischen Umsetzung hapert es meistens.

Eine dieser Umgangsformen, die man eigentlich wirklich schon als selbstverständlich bezeichnen könnte, ist die Pünktlichkeit. Wenn ein Sklave versprochen hat, dann und dann vorbei zu kommen oder anzurufen – oder wenn ich entsprechende Anweisungen erteilt habe -, dann erwarte ich, dass diese Zeiten auch eingehalten werden.

Womit ich allerdings oft genug schief liege.

So lief das auch mit Andreas. Nachdem er mich zuerst angefleht hatte, ihn doch am nächsten Tag ebenfalls zu empfangen (er meinte natürlich zu erziehen …), und ich mich darauf einließ, obwohl ich einen wirklich hektischen Tag vor mir hatte, an dem ich gut auf eine BDSM Session hätte verzichten können, kam er nicht um acht, wie ausgemacht, sondern erst um 8.23 Uhr.

(Ich hatte auf die Uhr gesehen, damit ich ihm bei einer recht wahrscheinlichen Strafe seine Verfehlung fundiert vorhalten konnte.)

Natürlich entschuldigte er sich bei mir sehr wortreich für diese Verspätung, mit Verwicklungen bei der Arbeit, aber ich konnte es ihm anhören, dass er es eigentlich für selbstverständlich hielt, sich selbst bei einer Domina zu verspäten.

Auf diese Haltung trifft man oft bei Männern; ihre Arbeit zählt und geht immer vor, wofür wir Frauen Verständnis haben müssen, aber unsere Arbeit ist etwas, das wir jederzeit ihretwegen zur Seite schieben sollen.

Das hat mich schon immer maßlos geärgert, und bei Andreas platzte mir einfach der Kragen. Für all die anderen Subs mit, die mich jemals in meinem Leben haben warten lassen, habe ich Andreas eine Lektion über das Zuspätkommen bei Dominas erteilt.


Weitere Einträge


Schreibe einen Kommentar

Telefonsex Erziehung mit Herrin