Michael – Widerspenstige Sklaven Zähmung

9. April 2008

Übrigens, wo wir es gerade schon von Michael hatten, der ein sehr interessanter Mann ist, als Sklave allerdings eher zu des Widerspenstigen Zähmung herausfordert als ein wirklich naturveranlagt hingebungsvoller Lustdiener zu sein (was für eine Domina reizvoll oder nervig und anstrengend sein kann, je nachdem) – ich habe irgendwann mal eine andere fiese gemeine Geschichte über jemanden geschrieben, der ebenfalls Michael hieß.

Die will ich euch nicht vorenthalten – auch wenn sie absolut frei erfunden ist und sich keinerlei Wahrheitsgehaltes rühmen darf:

Michael stellte sich rasch als typischer Besserwisser heraus.

Er hatte sie in der Bewerbung gesiezt, wie es der devoten, und sie hatte in der Antwort das du verwendet, wie es der dominanten Rolle entsprach. Allerdings nicht, ohne darauf mit einem kleinen Schmunzeln hinzuweisen.

Er gestattete ihr das großzügig, verbunden mit einem Vortrag, im Internet werde ihm viel zu schnell geduzt, und prompt ging er gleich selbst zu dieser vertraulichen Anrede über.

Dieses zweite Mail strotzte nur so von Worten wie Kultur und Kunst, Besitz und Niveau.

Zu allem, was sie angesprochen hatte, wusste er eine perfekte Antworten. Und darüber hinaus auch Antworten auf Dinge, die sie gar nicht gefragt hatte.

Eine ganze Sammlung an Haushaltstipps kam dabei zusammen; von Ausführungen, was der momentan beste PC auf dem Markt sei über die kategorische Feststellung hinsichtlich des einzig fahrbaren Untersätzchens mit drei Buchstaben bis hin zu einer ausführlichen Bedienungsanleitung für den Umgang dominanter Damen mit devoten Herren. Inklusive einer Bauanleitung für die dazugehörigen Mails.

Natürlich vergaß er nicht, mit demütigsten Grüßen zu schließen.

Als sie sich nach seinem Beruf erkundigte, erklärte er, solche Fragen hätten in einer SM-Beziehung nichts zu suchen. Ihre Reaktion war darauf hinzuweisen, dass sie keine bloßen Sessions suche, sondern schon eine echte Beziehung, in der man auch über die Bettkante hinaus freundschaftlich miteinander verbunden sei. Und schließlich sei der Beruf für die meisten Menschen so prägend, dass man ihn kaum ausklammern könne.

Was eine Diskussion auslöste, wer denn diese meisten seien, und was man unter Prägung in diesem Zusammenhang zu verstehen habe.

Am liebsten hätte sie ihn zu diesem Zeitpunkt bereits ad acta gelegt; andererseits reizte es sie, ihren eigenen Intellekt mit jemandem zu messen, der von seinem eigenen ersichtlich so furchtbar eingenommen war.

Es gelang ihr, so fand sie, Argumente zu finden, die seinen zumindest gewachsen waren.

Woraufhin er sich beklagte, ihr Mailwechsel bestehe ausschließlich aus kalten und inhaltsleeren geistigen Mitteilungen; während er doch auf der Suche nach einer Frau sei, die ihn zunächst per Mail, später vielleicht auch real als Sklave behandele, als willenloses Objekt, als Spielzeug. Die ihre Launen ohne jede Hemmung und vor allem ohne jede Rücksicht an ihm auslasse.

Wann denn jetzt endlich dieser Teil beginne, den sie in ihrer Anzeige versprochen habe, fragte er – genau jener Teil nämlich.

Das kannst du haben, bemerkte sie halblaut zu sich, nachdem sie dieses Mail gelesen hatte.

Sie verbat sich für die Zukunft weitere Belehrungen, herrschte ihn an, wo denn die Ausführungen über seine Vorlieben und Abneigungen bliebe, die er bereits in der Zuschrift versprochen und die sie schon zweimal angefordert hatte, und trug ihm eine erste Aufgabe auf.

Mangels weiterer Informationen handelte es sich dabei um schlichten Sklavenerziehungs-Standard – ein kleines Enthaltsamkeitsspiel.

Drei Tage Keuschheit verfügte sie. Mit der Auflage, täglich über die dadurch ausgelösten Empfindungen ausführlich zu berichten.

Zwei dieser drei Tage lang geschah gar nichts.

Dann, am dritten, erreichte sie ein Mail, in dem er seiner Verwunderung über ihren scharfen Ton Ausdruck verlieh, der ihn zutiefst verunsichert hätte. Er habe ihr dann doch etwas mehr Intelligenz und Niveau zugetraut, als dieses Verhalten zeige.

Womit er endgültig seine Unbrauchbarkeit als devotes Spielzeug einer dominanten Herrin bewies.

Seine Mailadresse war übrigens: gehorsamer_sklave. Was in etwa so war, als ob sich ein schwächlicher Hänfling die Mailadresse „muskelprotz“ zulegt.

Ihre Nachforschungen am Computer – man sollte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass sie begeisterte Hackerin war – ergaben, er hatte immerhin seinen wirklichen Vornamen im vierten Mail preisgegeben. Lehrer am Gymnasium der Nachbarstadt war er. Das erklärte einiges. Für manche Lehrer scheint es Berufskrankheit zu sein, diese ständige Besserwisserei; wie die Staublunge im Bergbau. Kleine Partikelchen der konstant belehrenden Klugheit, die kein Empfangen kennt und Einbahnstraße ist; eingedrungen, unlösbar verankert mit tausenden von kleinen Widerhäkchen.

Es wurde Zeit, dass einmal jemand umgekehrt Michael belehrte. Eines Besseren nämlich, was BDSM und dominant-devote Rollenspiele betraf.

Ein wenig Herumfragen bei einer seiner Kolleginnen an der Schule, die sie flüchtig kannte, erbrachte das nicht unbedingt überraschende Ergebnis, dass Michael schon seit Jahren mit dem Schulleiter in einem Dauerkonflikt lebte. Gefangen in einem starren Gefüge, konnte keiner von beiden vor oder zurück, und so zerfleischten sie sich gegenseitig. Nun, sie würde sich bemühen, dem Schulleiter etwas an die Hand zu geben, das ihm einen Vorteil verschaffte.

Michael hatte von Anfang an die Wochenenden als tabu erklärt in Sachen Sklavenerziehung. Zunächst hielt sie eine unerwähnt gebliebene Ehe für den Grund dafür, bis sich herausstellte, er hatte Zuhause keinen PC, sondern er brauchte für sein Studium der BDSM Kontaktanzeigen und seine privaten Sklavenmails den Computer der Schule. (Verheiratet war er allerdings trotzdem, dies sei der Vollständigkeit halber ergänzt.)

Auch wenn es nur ein kleiner Flecken auf Michaels persilweißer Hemdbrust war, der Schulleiter würde bestimmt nicht mit Amüsement auf die Tatsache reagieren, dass Michael Schul-, also stattliche Mittel missbrauchte, um erstens auf Seiten zu surfen, die ein anständiger Staatsdiener überhaupt nicht zu kennen hat, und zum zweiten das Transferbudget der Schule durch rein private Mails aufzublähen; und dann auch noch solche der unanständigen Sorte.

In einem kleinen anonymen Schreiben klärte sie den Schulleiter darüber auf und wies ihn gleichzeitig darauf hin wie er, zum Beispiel über den Cache des Browsers auf Michaels Rechner, entsprechende Nachweise führen konnte.

Kurz darauf erfuhr sie von ihrer Bekannten, dass Michael beim Schulamt um Versetzung nachgesucht hatte.


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