Er hatte einen Vorsatz; entstanden in dieser unruhigen ersten Nacht nach seinem ersten Besuch in einem Dominastudio. Er würde versuchen, bis zum nächsten Freitag keusch zu bleiben – für sie.
Doch dieser Entschluss hält nicht lange; schon am Montagnachmittag nach der Arbeit, nach einem verwirrend emotionsreichen ersten Arbeitstag nach seinem Besuch bei ihr, an dem gleichwohl nichts geschehen ist, rein äußerlich, kommt er ins Schwanken, als sein Blick auf das SM Magazin fällt.
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In einer Mischung aus Hochgefühl und Verwirrung macht er sich auf den Heimweg. Was hat sie gemeint damit, er soll sich keine Gedanken machen? Worüber soll er nicht nachgrübeln? Darüber, was dieser Besuch für ihn bedeutet, ob er richtig oder falsch war? Oder meint sie sich selbst?
Vielleicht täuscht ihn die noch anhaltende Wirkung der letzten zwei Stunden, aber in Bezug auf seine eigene Person ist er beinahe versucht zu sagen, natürlich ist alles in Ordnung. Er spürt nichts von dem, was er befürchtet hat; keine Scham, keine Gewissensbisse, keinen Ekel vor sich selbst oder dem Erlebnis, und nicht einmal das leiseste Bedürfnis nach einer glasklar-kalten Analyse.
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Er hat kaum die Tür geöffnet, da taucht sie auch schon auf dem Flur auf. „Noch einen Kaffee, Simon? Oder ein Glas Wein?“ „Ich – ich dachte …“, stottert er, hält ihr dann rasch die Scheine hin, will das Peinliche hinter sich haben. Lächelnd nimmt sie sie, steckt sie achtlos in eine Tasche.
„Bitte, nehmen Sie es nicht als Geld“, sagt er impulsiv. „Es ist nur derzeit noch die einzige Art, auf die ich etwas ausdrücken kann, wozu mir nicht einmal geeignete Worte einfallen.“
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„Ich denke, fünf festere Schläge sind als Strafe genug – was meinst du?“,
Er nickt, dann wird ihm bewusst, sie kann es nicht sehen. „Jawohl, Mylady“, sagt er. Seine Stimme klingt seltsam.
Fünf – die hält er in jedem Fall durch, und zwar ganz ohne einen Laut, da ist er sich sicher. Es wäre doch gelacht, wenn nicht.
Schon der erste Hieb belehrt ihn eines Besseren.
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Das Leder beißt erneut zu, fast wie ein Messer. „Hast du Alexander nicht zugehört?“, schilt sie mitten in sein Jammern hinein. „Du findest es wohl dumm, wenn ich auf einer korrekten Anrede bestehe, während ich mich mit dir beschäftige?“,
„Nein“, sagt er, knirscht er, verbessert sich umgehend. „Nein, Mylady. Und ja, Mylady, ich bin bereit für mehr.“
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Wie viel er aushält?
Er hasst Schmerz. Tut das nicht jeder? Und sehr tapfer ist er nicht. Im Büro muss er sich zwar zusammennehmen, ob er Kopfschmerzen hat, Grippe oder einen verstauchten Knöchel; aber sobald er zu Hause ist, lässt er sich gehen.
Inge, seine Ex-Freundin, hat sich immer beschwert, wie schrecklich wehleidig er ist.
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