Private Lustwärts Teil 1

29. Oktober 2011

Weil ihr jetzt so brav wieder ein paar Geschichten aus meinem realen Leben über euch habt ergehen lassen, werde ich euch mal wieder mit reiner Fantasie belohnen.

Diesmal ist es allerdings keine Geschichte, sondern eine Soap in Fortsetzungen; oder vielmehr eine SMoap, denn schließlich geht es hier ja um die Sadomaso Erotik.

Die Mitspieler in dieser SMoap sind:

Dame Colognia, eine dominante Lady aus Köln

Private Lustwärts (nur selten zu sehen, da er als Armeeangehöriger meistens in der Kaserne lebt und sich mächtig anstrengt, um endlich befördert zu werden)

sein Vorgesetzter Colonel Tabbycat

Christa, eine Freundin von Colognia, ebenfalls eine dominante Frau

deren Mann Martin

der schöne Herbert, ein heimlicher Transvestit

diverse Freunde und Bekannte

und Tabby, eine echte Katze

Das Besondere an dieser Soap ist, dass statt Seife Vaseline genommen wird. Das gleitet besser und sorgt für schnellere Kamerafahrten.

Teil 1: Frühe Verwicklungen

Der Ort:

Colognias Wohnzimmer; erkennbar an dem Stadtwappen von Köln über dem großen, schwarzen Ledersofa, das an einigen Stellen mit Ketten behangen ist.

Colognia ist vor kurzem von ihrem neuesten Liebhaber verlassen worden, dem schönen Herbert. Sie berichtet ihrer Freundin Christa gerade live am Telefon über die letzten Minuten im Leben dieser Beziehung. Obwohl sie erstaunlich gefasst ist, sieht Christa, die man lediglich als Stimme aus dem Äther wahrnimmt, sich bemüßigt, ihr Trost zuzusprechen und sie zu überreden, auf keinen Fall den Abend allein zu verbringen.

Als Colognia Christa bittet, abends vorbeizukommen, lehnt diese jedoch ab. Sie habe eine äußerst wichtige, unaufschiebbare geschäftliche Besprechung. Colognia ist enttäuscht. Christa gibt ihr den Rat, den allzeit bereiten Leckdiener Private Lustwärts einzuladen, der beiden Damen schon so manche Stunde versüßt hat und dafür sogar noch bezahlt.

Als das Gespräch mit Christa beendet ist, ruft Colognia tatsächlich in der Kaserne an. Private Lustwärts ist wie immer begierig zu kommen, kann jedoch nichts sicher versprechen, sondern muss erst seinen Vorgesetzten um Erlaubnis bitten, Colonel Tabbycat.

Kaum hat Colognia aufgelegt, klingelt erneut das Telefon. Es ist Martin, Christas Mann. Er beklagt sich bitterlich, dass seine Frau ihn nicht versteht. Immer öfter komme es vor, dass sie mitten in der Spanking-Session einschlafe. Auch sonst, außerhalb des Bettes, sei sie mehr und mehr geistesabwesend. Martin vermutet, dass seine Frau ihn betrügt. Colognia beginnt, während sie unter Aufbietung ihrer letzten Geduldsreste weiter zuhört, ihre Fußnägel zu feilen. Nachdem sie diese Aufgabe beendet hat, zieht sie sich mit der linken Hand die bereitliegenden Schlagzeilen heran, DAS Magazin der SM Szene in Deutschland, und beginnt, darin zu blättern.

Ihre Aufmerksamkeit wird jedoch jäh geweckt, als Martin erwähnt, dass Christa und er an eben diesem Tag ihren fünften Hochzeitstag begehen. Wenn das stimmt – und warum sollte Martin sie in diesem Punkt belügen – spricht alles dafür, dass Christa sich keinesfalls abends beruflich verabredet hat. Einer beruflichen Verpflichtung würde sie sich garantiert mit dem Hinweis auf den Hochzeitstag entzogen haben.

Es gibt nur eine Erklärung für ein solches Verhalten – Christa hat tatsächlich ein Verhältnis. Vorsichtig versucht Colognia herauszufinden, ob Martin etwas über Christas Pläne für diesen Abend weiß. Es stellt sich heraus, ihm hat sie etwas von einem Treffen mit einer Freundin berichtet, deren Depressionen ihre Gesellschaft unabdingbar machen. Bei dieser Freundin, so Martin weiter, handele es sich um eine gewisse Herbertine, eine Frau, die ebenso schön wie traurig sei.

Wie elektrisiert fährt Colognia hoch. Sie hat im Laufe ihres Lebens gelernt, es wird viel von Zufällen bestimmt. Dennoch hat sie es nach einer tragisch-harten Kindheit nie gelernt, sich auf Zufälle zu verlassen. Ein tiefes Misstrauen, das sie auch bereits zur Behandlung in eine esmotern-kosmopotische Bionaturpsychiatriepraxis geführt hat, verführt sie immer wieder dazu, an Absichten zu glauben. So auch hier. Sofort vermutet sie, dass es sich bei Herbertine in Wirklichkeit um den schönen Herbert handelt, der sie gerade verlassen hat.

Sie braucht länger als Martin braucht, um sich zu verabschieden, bis sie sich von diesem Schlag erholt hat. Aber sie wird es der falschen Schlange von einer Freundin zeigen. Glücklicherweise ist es ihr gelungen, Martin noch zu entlocken, an welchem Ort Christa sich mit der angeblichen Freundin treffen wird. Es ist das „Flag In“, die seit drei Tagen bekannteste und bestbesuchte SM Szenekneipe der Stadt. Christa beschließt, sich ebenfalls dorthin zu begeben, um erstens ihre treulose Freundin und ihren ebenso treulosen Ex-Freund auf frischer Tat zu ertappen, und zweitens beide sogleich zur Rede zu stellen.


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