Private Lustwärts Teil 4: Christa & Herbert
Zurück zu unserer Geschichte. Wir sind noch immer im „Flag in“, und gerade sind Christa, die untreue Freundin der Domina und Hauptperson Domina, sowie ihr/e Transvestitenfreund/in Herbert (oder Herbertine) eingetroffen.
Kaum sind wir Christa und Herbert mit oder ohne ine zu ihrem Tisch gefolgt, öffnet sich erneut die Tür.
Erwartungsvoll wenden wir den Blick zurück, und wir werden nicht enttäuscht.
Brutal Willig, von den Skandalblättern gerade jüngst als heimlicher devoter Ledermann geoutet, betritt das Feld. Von allen Seiten stürzt man mit Autogrammwünschen auf ihn zu, doch der Meister winkt mit seinem typischen schiefen Grinsen ab und verschwindet mit blinkender Glatze hinter der Tür, die vorhin auch Lollo Wanders verschluckt hat.
Die beiden werden doch nicht …
Ob wir mit der Kamera einmal tiefer gehen, sozusagen die Hintergründe ergründen?
Ich meine, ein gutverdienender Schauspieler der Welt muss ja nicht nur in schauspielerischer Leistung bezahlen, die sich ohnehin irgendwann vor drei Jahren bereits verbraucht hat, sondern vielleicht auch mal in Voyeursdiensten …
Ach was, sollen sich andere darum kümmern.
Wir kreieren hier schließlich Kultur.
Seifenkultur zwar, aber das klappt dann wenigstens auch ohne Petrischalen.
Halbschalen sind ohnehin out; zumindest, was BHs betrifft.
Lauschen wir doch ein wenig dem Gespräch zwischen Christa und Herbert, die es gerade mit der Beinenthaarung haben. Herbert hat ein Dominastudio entdeckt, in dem die Enthaarung bei Wachsspielen als – natürlich kostenlose – Zusatzleistung angeboten wird.
Beim letzten Mal allerdings muss etwas schiefgegangen sein. Erst jetzt wachse so langsam die Haut wieder nach, klagt Herbert.
Wir schieben das bodenlange Plastiktischtuch beiseite und schauen nach – tatsächlich, die rote Farbe von Herberts Nylons ist keine Kunst, sondern reine Natur.
In diesem Augenblick wird dem Kameramann roh sein Werkzeug aus der Hand geschlagen.
Der Maître d‘ hat die unerlaubte rote Farbe gesehen und greift ein. Vor aller Augen wird Herbert auf die Bühne geschleppt.
Ein Hilfsober entfernt das schwarze Tuch von einem der unförmigen Kolosse auf der Bühne und enthüllt eine Art Galgen mit Dutzenden von kleinen Skalpellen statt des üblichen Hackebeils.
Dort wird Herbert – dem vorher natürlich gleichfalls alles tücherähnliche Zeug und ebenso alle Lederteile wie Schuhe und Cockring roh entrissen wurde – nun festgebunden, die Beine nach unten mit den Füßen langgestreckt, die Fußsohlen in Richtung Decke fixiert.
Das Seil, das die Skalpelle in der Luft hält, wird mit seinem rechten großen Zeh verbunden, und hinter ihn tritt ein weiterer Hilfsober mit einer Straußenfeder.
(Wer jetzt den Gag nicht begriffen hat, stelle sich das Ganze inklusive Ausweichbewegung einfach bildlich vor. Allerdings bitte nicht nachspielen …)
Wird Herbert diese schwere Prüfung überstehen? Wird Christa eingreifen und ihn retten, oder entwickelt sich beim Eintreffen von Colognia zunächst ein Damencatchzwischenspiel? Ist der Maître d‘ ein Sadist, oder nur ein zwanghafter Neurotiker?
Mehr in Folge 5 der S(M)oap: „Das Roulette der Lösungen“. Falls ich zwischendurch nicht die Lust daran verliere …