Rache ist süß
Heute gibt es wieder eine meiner fiesen kleinen Geschichten für euch zu lesen, bevor ich im Laufe der nächsten Tage zu meiner zweiten Begegnung mit meinem Gärtner und meiner dritten Audienz komme. Denn beides hat inzwischen stattgefunden. Ach ja, und meinen ersten Mailsklaven habe ich möglicherweise auch soeben gefunden.
Jetzt will ich euch aber nicht weiter auf die Folter spannen – höchstens mit eurer Neugier in Sachen Gärtner, Mailsklave und dritter Audienz – und zur erotischen Geschichte kommen:
Markus
In der Gruppe der heimlichen Seitenspringer mit dem Banner der Diskretion auf der Stirn gab es die verschiedensten Formen. Die, die ihre Ehe verschämt versteckten, bis ein Zufall sie verriet. Die, die noch immer mit der alten Einteilung lebten, die keusche Jungfrau als Ehefrau und Mutter der Kinder, und die Hure für die dunkle Seite ihres Wesens respektive Schwanzes. Entsprechend, wie eine Hure, behandelten die sie durchweg auch. Mit tugendhaft erhobenem Zeigefinger im stöhnenden Genießen.
Dann gab es die, die sich seitenlang beklagten, ihre Frau habe kein Verständnis für ihre speziellen Neigungen. Meine Frau schlägt mich nicht … Die meisten von ihnen hatten das Thema SM nicht einmal angesprochen in ihrer bürgerlichen Umgebung. Die, die es doch getan hatten, hielten den Hinweis auf einen Hardcore-Porno für eine einfühlsame Einführung; oder verlangten despotisch, ihre devote Ader ausleben zu können. Verhielt die betreffende Ehefrau sich dann nicht streng nach den Vorstellungen des aufopferungsvollen Sklaven, gab es Krach.
Das Unverständnis, auf das diese Männer trafen, verschaffte ihnen natürlich das moralische Recht, ihre Erfüllung anderswo zu suchen.
Am interessantesten allerdings war, wenn schon über Moral gesprochen wurde, Markus. Seine Moral kam gleich besonders gewichtig, nämlich doppelt daher. So klassisch, dass man das Ganze glatt für eine Satire halten könnte; wäre es ihm nicht so ernst gewesen damit.
Zu seinen Gunsten konnte angeführt werden, dass er seine Ehe immerhin gleich in der Zuschrift eingeführt hatte, mit der er auf ihre Kontaktanzeige, ihre Suchanzeige nach neuen Sklaven reagiert hatte.
Zusammen mit dem üblichen Wunsch nach größter Diskretion.
Keine Treffen in der Öffentlichkeit, keine Striemen oder andere Andenken, keine Anrufe, keine SMS. Und die Wochenenden gehörten selbstverständlich seiner Frau; allerdings verfüge er dafür über Tagesfreizeit, ergänzte er. Sie fragte sich in solchen Fällen immer, was wohl die Arbeitgeber zu den vielen bezahlten Sexarbeitsstunden sagen würden, wüssten sie darum. Immerhin war der Fleiß in diesen Stunden unbestritten.
Die sichere Selbstverständlichkeit ärgerte sie gewaltig, mit der jemand von ihr erwartete, dass sie ihm für seine Unterwerfungsgelüste sklavisch zur Verfügung stand, dass sie sich in allen Details der Beziehung nach den Anforderungen seiner Lebensumstände richtete, per nicht in Frage zu stellendem männlichem Dekret zu den wichtigeren, entscheidenden erklärt. Wie konnte man es von einer Domina verlangen, soviel Rücksicht auf eine andere Frau zu nehmen, die sie nicht einmal kannte?
Schon damals hatte sie versucht, ihm eine Lektion zu erteilen. In ihrer Antwort hatte sie ihre Bereitschaft zu der gewünschten Beziehung mitgeteilt und einen in Wirklichkeit nicht existierenden Ehemann erwähnt, vor dem diese strengstens geheim zu halten sei.
Seine Reaktion war ein empörter Aufschrei. Sie solle sich schämen, ihren Mann zu betrügen. Außerdem sei er ohnedies nicht gewillt, seine angebetete Herrin mit einem anderen Mann zu teilen.
Sie hatte es mit knirschenden Zähnen geschluckt, mühsam ihren unbändigen Wunsch unterdrückend, ihm über das Netz, aber keineswegs nur virtuell, seine Eier abzubeißen. Der mit der Vorstellung verbundene Ekel half ihr dabei.
Inzwischen war ihr auch eine viel bessere Idee gekommen. Unter einem anderen Nickname gab sie eine neue Anzeige auf. Prompt meldete Markus sich erneut. Sehr schnell war sie mit dem von ihm vorgeschlagenen Treffen tagsüber einverstanden. Selbstverständlich in ihrer Wohnung.
Die Vorbereitungen waren noch komplizierter, als sie das befürchtet hatte.
Er kam – im doppelten Sinn.
Genau nach seinen Wünschen.
Während er noch keuchend in seinen Fesseln hing, die Augenbinde umgebunden, griff sie verstohlen nach dem kleinen Gläschen auf der nahestehenden Kommode.
Geräuschlos schraubte sie es auf; Handschuhe trug sie praktischerweise ohnehin bereits. Unter dem Vorwand einer Liebkosung schüttelte sie den Inhalt über seinen Schamhaaren aus dem Gefäß heraus, band ihn los – den Mann, nicht den Inhalt des Glases – und verschwand im Bad, damit er sich in aller Ruhe wieder ankleiden konnte.
„Sag mal, schläfst du eigentlich noch mit deiner Frau?“, fragte sie ganz beiläufig nach ihrer Rückkehr. „Selbstverständlich – regelmäßig“, erwiderte er verwundert.
„Dann wünsche ich dir viel Spaß“, bemerkte sie lächelnd.
Unter diesen Umständen würde es sicher nicht lange dauern, bis sich seiner Frau der Verdacht des Fremdgehens in Form vieler kleiner, weißer Krabbelviecher erschließen würde …
Die Filzläuse sind flach und rundlich, ca. 0,5 bis 1,5 mm groß und sie ernähren sich vom menschlichen Blut. Sie sind grauweiß, aber nach einer „Mahlzeit“ nehmen sie eine rostrote Farbe an, wodurch sie besser zu erkennen sind. Sie haben keine Flügel und sind relativ unbeweglich, was ihre Erkennung erschwert.
Ich hoffe doch, Du hast hier ein (Internet-)Lexikon zu Rate gezogen und beschreibst das nicht aus eigener Erfahrung …
Mit den Tierchen bin ich auf Du und Du 🙂