Schluss mit höflich!

29. Januar 2010

Eigentlich hatte ich vorgehabt, mich zum Umziehen kurz aus dem Raum zu entfernen; ich wusste ja inzwischen schon, wo der Umkleideraum für die dominanten Damen im SM Studio war.
Doch dann hatte ich eine viel bessere Idee.
Man durchbricht Höflichkeit nicht nur, indem man bewusst rüde und unhöflich wird. Es gibt da noch die sublime Methode. Die passive Respektlosigkeit statt der aktiven; zu der ich aber ganz gewiss auch noch kommen würde.

Wenn ich einfach so tat, als sei Robin gar nicht da, wenn ich ihn ignorierte, ihn missachtete, so vermutete ich, würde ihn das mehr treffen, als wenn ich ihn jetzt künstlich anschnauzte. Dann würde er zumindest innerlich die Augenbrauen hochziehen, sich abkapseln – und ich hätte nichts erreicht.
Trotz seiner Zuvorkommenheit, und trotzdem er mir sehr deutlich gezeigt hatte, wie sehr ihn seine Träume aufwühlten, besaß Robin einen regelrechten Panzer um sich herum. Den üblichen Panzer, den unsere deutschen Vorurteile den britischen Männern generell zusprechen.
Er ließ sich von außen und durch andere Menschen nicht leicht aus der Ruhe bringen oder gar erschüttern; das war das größte Problem, mit dem ich zu kämpfen hatte, diese Fassade, die ihn umgab.
Aber wenn ich etwas tat, was in seinen Augen ganz bestimmt schockierend war, würde ich vielleicht schon die ersten Risse in seiner beherrschten Fassade sehen können. Ich musste unerwartet reagieren, ihn aus der Ruhe bringen. Ich musste etwas tun, was ihn beleidigte – ohne zunächst auf Verbalinjurien zurückzugreifen. Eine simple Beschimpfung erfüllte den Zweck nicht; da würde er bloß auf Durchzug schalten.
Also fing ich an, mich ganz unbekümmert auszuziehen, als ob ich ganze alleine im Zimmer und er überhaupt nicht anwesend wäre. Robin beachtete ich dabei nicht. Das heißt, natürlich beobachtete ich aus den Augenwinkeln heraus, wie er sich verhielt, aber nur so, dass er es nicht bemerkte.
Sofort konnte ich sehen, wie er sich innerlich versteifte. Über die Versteifung an einer ganz bestimmten Stelle vermochte ich nichts auszusagen; seine Hose war viel zu weit, um eine eventuelle Beule zu entdecken.
Darum ging es mir aber auch nicht, um diese spezielle Versteifung. Ich wollte ihn nicht geil machen, ich wollte dafür sorgen, dass seine Unerschütterlichkeit, die ihn vor allem schütze, womit ich versuchen konnte, zu seinem Kern vorzudringen, wenigstens an einzelnen Stellen durchlässig wurde.
Und eine Frau, die sich vor einem Fremden einfach so auszieht, ganz unbekümmert und schamlos, war für Robin schon ein halber Skandal; das hatte ich vermutet, und das zeigte mir auch seine Reaktion.
Eine Dame tut so etwas nicht; aber eine Dame war ich ja nun auch ganz sicher nicht. Die hatte Robin in seinem leben auch sicherlich zur genüge kennengelernt – mit denen konnte und wollte ich nicht konkurrieren.
Ein wichtiger Punkt in meiner Eroberung von Robins Kern war Geschwindigkeit. Ich musste dafür sorgen, dass er gar nicht erst zu Atem und zum nachdenken kam; ich musste seine angeborene Unerschütterlichkeit durch schnelle noch mehr als durch heftige Angriffe zum Erzittern bringen.
Deshalb beeilte ich mich damit, obwohl ich durchaus schon einige Zeit lang vollkommen nackt verharrte; scheinbar, um mir die von Cathy zurechtgelegte Kleidung genauer zu betrachten; damit Robin die Stücke, die ich dann allerdings später in Windeseile anzog, auch ansehen konnte.
Diesmal war es nicht das Lackkleid von vorhin; es war ein sehr strenger Lederrock, mit einem korsettähnlichen Top, ebenfalls aus Leder, und beides war schwarz. Schwarze Nylons trug ich ja bereits.
Meine eigene Kleidung hatte ich beim Ausziehen achtlos auf den Boden geworfen. Nun ging ich zu einer im Zimmer stehenden Vitrine. Dabei kam ich an Robin vorbei, ohne ihn anzusehen. Als ich jedoch hinter ihm stand, versetzte ich ihm einen kräftigen Stoß zwischen seine Schulterblätter, der ihn ins Stolpern brachte. „Aufheben!“, befahl ich, und setzte meinen Weg fort.
Ich nahm ein paar Dinge aus der Vitrine; eigentlich eher zufällig griff ich mir das, was meinen Blick auf sich zu ziehen schien, und legte es bereit. Einen genauen Plan für diese garantiert höchst ungewöhnliche Sadomaso Session hatte ich noch immer nicht. I had to play it by ear, um einmal einen englischen Ausdruck zu verwenden. Ich musste improvisieren, spontan entscheiden.
Infolge meiner Eile war ich schnell genug zurück bei Robin, dass er noch auf dem Boden hockte, um meine Klamotten aufzuheben.
Ich hob einen Fuß, setzte ihn bei ihm direkt oberhalb des Grübchens am Po an – das ich natürlich nicht sah, sondern nur erahnen konnte -, und gab ihm einen Tritt, dass er das Gleichgewicht verlor und zu Boden schlug.
„Das könnte schneller gehen“, bemerkte ich verächtlich. Robin rappelte sich wieder auf, beeilte sich.
Während er hastig die Stücke aufhob und ungeschickt zu falten versuchte, ging ich auf klackenden Absätzen um ihn herum. Langsam, ganz langsam spürte ich, wie etwas heiß durch meinen ganzen Körper floss. Elektrischer Strom, ein Prickeln. Die Lust, diesen Mann zu beherrschen.
Ihm Schmerzen zuzufügen.


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