Überraschender Besuch einer Domina
Nachdem es mit dem ersten Treffen zwischen Cathy und Phil im Restaurant so gut geklappt hatte, machte ich mir erst einmal keine Gedanken darüber, wie es weitergehen könnte. Schließlich kann man solche Dinge wie einen flotten Dreier nicht erzwingen; sie müssen wachsen. Was jetzt natürlich nicht heißt, dass man einfach faul herumsitzt und wartet, bis sie auf einen zukommen; ein bisschen mehr Aktivität ist da meistens schon gefragt.
Wenn man etwas richtig will, dann braucht es beides, damit sich die Träume erfüllen; man muss seinen Teil dazu beitragen, und das Glück haben, dass sich alles auch in die richtige Richtung entwickelt.
Das heißt aber jetzt nicht, dass auf Biegen oder Brechen etwas stattfinden musste. So sehr ich es mir wünschte, Phil mit Cathy zusammen erziehen und als Lustobjekt benutzen zu können – ich hätte es auch überlebt, wenn es nicht stattgefunden hätte.
Ich hatte mit Phil über die Begegnung gesprochen, und er konnte es nicht verbergen, wie sehr ihm Cathy gefallen hatte. Und wie sehr ihn die Vorstellung reizte, sie vielleicht wirklich als Domina kennenlernen zu können …
Auch mit Cathy war ich kurz bei einem Kaffee am nächsten Tag auf das Treffen zu sprechen gekommen. Sie schien Phil zu mögen. Und wenn ich das Blitzen in ihren Augen richtig deutete, war es sogar mehr als einfach nur Mögen, was sie ihm gegenüber empfand. Insofern waren die Aussichten nicht schlecht.
Ich schwankte noch, ob und was ich tun sollte, um die doppelte Domina Erziehung einzuleiten, da ergriff Cathy selbst die Initiative.
An einem Wochenende saß ich gerade mit Phil beim Tee, da klingelte es. Wir erwarteten keinen Besuch, und zuerst war Phil ziemlich brummig wegen der Unterbrechung unserer bis dahin recht interessanten Unterhaltung. Und weil ich es von ihm verlangte, dass er die Tür öffnete. Ich meine, wozu war er denn der Sub!
Als Sklave war es nun einmal seine Aufgabe, mir so manch einen Dienst zu erweisen; und darunter waren keineswegs nur erotische Dienste zu verstehen.
Als er zurückkam, hatte sein Gesicht sich sichtlich aufgehellt; und hinter ihm betrat Cathy das Wohnzimmer. Ich stand auf, und wir beiden Frauen begrüßten uns mit einer Umarmung. Ich freute mich wirklich, sie zu sehen. Umso mehr, als mir dies ein Zeichen schien, dass auch sie an der SM Erotik zu dritt, am flotten Sadomaso Dreier, nicht uninteressiert war.
Allerdings war ich nach dem Tee mit ein paar zu viel Sandwiches zu träge, um selbst damit anzufangen. Ich beschloss, das alles Cathy zu überlassen – und genoss das erste Mal seit langer Zeit wieder einmal etwas, was man als Domina so im Grund genommen nie kennt: Einfach mal die Verantwortung abgeben und andere machen lassen. Nicht immer selbst in vorderster Front stehen und für alles zuständig sein.
Das ist ja unter anderem das, was so manchen Sub vor allem an seiner Rolle reizt, dass er keinerlei Verantwortung trät und nichts entscheiden muss, sondern immer jemand da ist, der das für ihn übernimmt. Ein Top kennt das gar nicht.
Es war ein ungeheuer angenehmes Gefühl, es nun doch einmal erleben zu können. Und wenn ich mir Cathys Augen so betrachtete, und die Blicke, die zwischen ihr und Phil hin und her gingen, dann war ich mir sicher, es würde etwas passieren; noch an diesem Tag – und zwar ganz bestimmt auch ganz ohne mein Zutun.
Seltsamerweise war ich überhaupt nicht eifersüchtig. Bei Sheila hatte ich Eifersucht verspürt, obwohl zwischen Phil und ihr nichts mehr gewesen war, außer Erinnerungen. Bei Cathy war ich nicht eifersüchtig, obwohl da ganz klar aktuell etwas war.
Allerdings war ich sogar viel zu träge, diese merkwürdige Besonderheit gedanklich näher zu untersuchen und die Ursachen dafür herauszufinden.
Ich betrachtete mir den Flirt zwischen Cathy und Phil eine Weile – man hätte den Finger nicht so recht drauflegen können, aber es war klar, da ging etwas ab zwischen den beiden -, und dann sagte ich irgendwann lächelnd: „Habt ihr beide nicht Lust zu spielen?“
Cathy grinste, Phil wurde rot und sah zu Boden wie ein ertappter Sünder. „Nur wenn du zuschaust“, erwiderte Cathy. Na klar – das hatte ich ja ohnehin vorgehabt! Phil musste ich nach seiner Zustimmung nicht fragen – sein Gesicht sprach da Bände.
Es ist ja nun nicht etwa so, dass man mit einem Sub und Sklaven machen kann, was man will; zumindest grundsätzlich muss er schon mit der Richtung einverstanden sein, wenn die Entscheidung über die Details dann auch bei der Domina liegt. Aber da hatte ich bei Phil wirklich keinerlei Bedenken.
Cathy stand auf. „Habt ihr ein Halsband oder etwas anderes, was eine Session einleitet?“, fragte sie. Ja, das hatten wir; wenn wir es damit auch nie so streng genommen hatten. So manche Session hatte ganz unvermutet und ohne das Sklaven Halsband angefangen … Ich holte ihr das Halsband. Als ich zurückkam, war Phil bereits nackt und kniete vor ihr auf dem Boden. Die beiden hatten sich ja mächtig beeilt …
Ich spürte ein erstes leises Kribbeln in mir. Da wurde wohl so langsam der Voyeur wach, der in jedem von uns steckt und anderen unheimlich gerne beim Sex zuschaut. Vor allem natürlich beim Sadomaso Sex.
Zumindest wenn man dominant oder devot ist …
Cathy nahm das Halsband von mir und legte es Phil um. Eine Leine haben wir nicht; auf Hundespiele und andere Formen des Pet Play stehen wir beide nicht so besonders. Allerdings hatte ich irgendwie den Eindruck, als ob Cathy gerne eine Leine gehabt hätte, um Phil daran herumzuführen. Es war eine ganz instinktive Ahnung, nicht mehr, aber ich war mir dennoch sicher. Ich überlegte – und holte ihr rasch noch eines unserer Bondage Seile.
Sie strahlte mich an; ich hatte offensichtlich ihren Wunsch erraten. Mit einem Knoten befestigte sie das eine Ende des Seils an dem D-Ring an Phils Sklavenhalsband, das andere Ende behielt sie in der Hand.
Daran zog sie nun Phil, der auf allen Vieren kriechen musste, durch die Gegend, bis ins Schlafzimmer, zu dem ich ihr den Weg zeigte.