Und noch ein Test
Vielleicht denkt ihr jetzt, die Frau hat echt ’ne Macke, dass sie ihre Sklaven andauernd testen muss.
Aber lasst euch das gesagt sein – das macht fast jeder mehr oder weniger ständig, Reaktionen Testen, ausprobieren, wie weit er gehen kann. Bei mir gibt es nur einen Unterschied – ich stehe dazu ganz offen.
Der nächste Test war auch gar nicht für Phil gedacht, von dem ich jetzt nur noch eine Sache wissen wollte – ob aus uns in der Zukunft etwas werden würde, auch wenn er in ein paar Stunden abgereist war, und wenn ja was -, sondern er war für meinen ehemaligen Lieblingssklaven.
Es konnte ihm dabei nichts passieren, wenn die Dinge so lagen, wie ich das vermutete – nämlich dass wir die ganze Zeit eigentlich vorwiegend aus Gewohnheit beieinander geblieben waren. So wie er das ja auch zu sehen schien.
Wenn wir uns aber beide irrten, dann war es besser, dass jetzt herauszufinden und womöglich die Beziehung zu kitten und zu intensivieren, statt es erst nach vollzogener Trennung mit all ihren praktischen Problemen zu bemerken.
Also, ich hatte schon herausgefunden, dass Phil wahre Höllenqualen litt, wenn nicht er, sondern ein anderer Mann mich berührte. Und zwar auch in einer Situation, in der das berühren eher aus Arbeit bestand als aus eigener Lust.
Nun wollte ich umgekehrt herausfinden, wie das in Bezug auf meine ehemaligen Lieblingssklaven war.
Deshalb gestattete ich es dem darüber völlig überraschten Phil etwas, was eine Domina einem Sklaven sonst nicht so ohne weiteres erlaubt – er durfte mich vögeln, und zwar vor den Augen des anderen Mannes.
Ich beobachtete meinen Ex-Sklaven dabei sehr genau, konnte jedoch keinerlei Eifersucht oder auch nur Betroffensein spüren, als ich es mir auf dem Sofa bequem machte und Phil sich vor mich kniete, halb aufrecht, um in mich einzudringen.
Damit war der endgültige Beweis erbracht, dass ein Bruch mit meinem alten leben längst stattgefunden hatte.
Außerdem verfolgte ich damit noch einen anderen Zweck.
Ich holte Phil halten. Nicht unbedingt auf Dauer in Deutschland – aber ich wollte ihn dazu bringen, noch nicht am gleichen Tag wieder nach England zurückzufliegen, um mehr Zeit zu haben, ihn kennenzulernen, um mir über seine und meine Gefühle klarer zu werden.
Schließlich konnte es ja ebenso gut auch sein, dass es nur ein Strohfeuer war, was da zwischen uns aufgeflammt war; ein Strohfeuer, das mir das Erlöschen der Glut in meiner alten Beziehung vor Augen geführt hatte, jedoch selbst auch nicht tragfähig genug war für einen Dauerbrenner.
Und man kann nur in wenigen Situationen soviel über einen Mann herausfinden wie in denen, in denen er gerade abgespritzt hat.
Dann kommen Dinge zum Vorschein, die er sonst sorgfältig versucht zu verbergen. Und vor allem kann ich erst dann wissen, was er wirklich für mich empfindet.
Ist es eher eine körperliche Sehnsucht, so ist die ja dann gestillt und es bleibt nicht mehr viel übrig.
Liebt mich dieser Mann jedoch wirklich, so wird er nach dem Orgasmus gerade nicht aufhören, mich zu begehren und zu lieben, sondern es nur umso tiefer tun, weil die physische Gier ihm dabei nicht mehr im Weg steht.
Was Phil betrifft, so stellten sich die Gefühle sehr schnell eben als sehr viel tiefer heraus, denn sein Verhalten wurde, nachdem er gekommen war, noch sehr viel zärtlicher, hingebungsvoller und liebevoller.
Die Zeit verging wie im Flug, und es war für uns beide, als wäre mein Lieblingssklave überhaupt nicht da.
Aber jetzt kam es darauf an. In einer halben Stunde musste Phil aufbrechen. Würde er es tun, oder würde er bleiben?
Ich könnte ihn natürlich einfach bitten, einen anderen Flug am nächsten tag zu nehmen – aber ich wollte es nicht als Domina einem gehorsamen Sklaven befehlen, sondern ich wollte, dass er als Mann sich bewusst dafür entschied.
Und genau das tat er.
Phil flog erst am nächsten Tag zurück. Und in dieser Nacht besprachen wir bereits, wie wir zusammenfinden konnten. Eine Beziehung über die Distanz mit Fernerziehung per Mail und Telefon kam für uns beide nie in Frage. Es gab da nur ein Entweder/Oder.
Entweder er kam nach Deutschland – oder ich ging nach London.
Und weil meine plötzliche Ernüchterung mit meinem bisherigen Leben in mir die Sehnsucht nach einem echten Neuanfang weckte, stand es bald fest, ich würde nach England kommen.
Tja, und da bin ich jetzt; und es gefällt mir erstaunlich gut. Mein Englisch ist schon viel besser geworden, die Stadt ist einfach überwältigend, die Beziehung mit Phil vertieft und intensiviert sich ständig – und ich bin, ja, lasst es mich ruhig sagen, ich bin sehr, sehr glücklich.
Damit ihr es auch nachvollziehen könnt, wie das bei uns so im Alltag aussieht, werde ich euch das nächste Mal von dem Abend an seinem Institut berichten, wo Phil mich seinen Kolleginnen und Kollegen vorgestellt hat.
Bis dahin – au revoir!