Zurück zuhause – und gleich wieder weg

23. Juni 2012

Tja, da bin ich nun wieder zuhause; in meinem neuen Zuhause, in England. Aber während ich in Deutschland mich mal hierhin, mal dorthin treiben ließ, über mein Leben nachgedacht habe, ohne endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen, ist auch hier das Leben nicht stehen geblieben.

Phil ist wieder mit Sheila zusammen. Die beiden haben es nicht gewagt, es mir vorher zu schreiben, ich musste es erfahren, als ich zurückkam, auf ziemlich brutale Weise.

Ich war nicht ganz so geschockt, wie ich das eigentlich hätte sein können und sollen; es überraschte mich irgendwie nicht wirklich. Schon lange, bevor ich die Gelegenheit wahrgenommen hatte, für eine Weile wieder nach Deutschland zu gehen, hatten wir uns irgendwie auseinander gelebt. Das passiert auch der heftigsten Leidenschaft irgendwann, und unsere war tatsächlich sehr groß.

Auf der Straße stehe ich nicht; erstens hat Phil mir angeboten, dass ich wahlweise noch bei ihm wohnen kann, bis ich etwas Eigenes gefunden habe, oder aber mir ein Hotel zu bezahlen, und Sheila hat, wohl aus schlechtem Gewissen heraus, mir ihr Ferienhaus in Schottland angeboten.

Nach Schottland hat es mich schon immer hingezogen; ich zögere nicht lange. Meine Übersetzungen für James kann ich per Internet auch von dort aus machen, ebenso wie aus Deutschland, meine Arbeit im Dominastudio will ich gar nicht wieder aufnehmen.

Und weil ich ohnehin nicht weiß, was ich jetzt bitte mit meinem Leben machen soll und erst einmal in aller Ruhe nachdenken muss, beschließe ich, dass ich das genauso gut in Schottland tun kann. Das Ferienhaus ist am Rand von Edinburgh, und Sheila hat sich sogar die Mühe gemacht, mir einige interessante Ausflugsziele zu nennen.

Also werde ich jetzt sozusagen Ferien machen, wobei ich natürlich schon auch etwas arbeiten werde; Geld muss ja schließlich reinkommen.

Wenn man es im Leben einmal erkannt hat, dass es nichts gibt, was einen wirklich bindet – außer vielleicht Kinder, aber die habe ich ja nicht -, dann kann man wirklich eine sehr große Freiheit genießen.

Das ist nicht nur angenehm; es macht auch Angst. Trotzdem werde ich das jetzt endlich einmal genießen. Und so finde ich mich also kurz nach meiner Rückkehr aus Deutschland nicht bei Phil im vertrauten Haus wieder, sondern in der Fremde, wo ich keinen Menschen kenne.


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